Basisdaten
- Länge: 2124m
- Höhenunterschied: 173m (+21, -148)
- Horizontalerstreckung: 504m
- Seehöhe: 1515m
Lage
Totes Gebirge Zentralmassiv, im Stodertal bei Hinterstoder. Der Eingang befindet sich an den Ostabbrüchen des zentralen Hochplateaus im Bereich Hochkasten und Brandleck.
Charakter
Großräumige Horizontalhöhle. Eisteil im ersten Höhlenabschnitt. Eiskalter Luftzug strömt im Sommer aus dem Eingangsportal. Das Eis ist in den letzten Jahrzehnten massiv zurückgegangen. Neben dem großen Eissee sind nur mehr wenige Eisreste der einstigen Vereisung zu finden. Aber eine Besichtigung der Höhle ist auch mit wenig Eis durch die eindrucksvoll großen Gänge sehr lohnend.
Nach dem schrägen Seilabstieg zum Eissee gelangt man durch einen riesigen Rundgang durch die Hödlhalle zum Brunnenschacht. Dieser teilt die Höhle in den vorderen und hinteren Abschnitt. Der hintere Teil ist sehr selten begangen, aber auch das ist Ziel unserer Exkursion. Auch dort drüben, hinter dem Brunnenschacht sind die Dimensionen sehr beeindruckend, zweimal wird der große Gang durch kurze Engstellen unterbrochen.
Geologie
Die Höhle liegt im Dachsteinkalk, dieser wird teilweise vom Dolomit unterlagert. Die ausgeprägten Kalkschichten im Bereich Hochkasten und Brandleck sind meist strak verformt und gefaltet. An den Ostabbrüchen zwischen Salzsteigjoch und Spitzmauer sind glazial geprägte Kare vorherrschend wobei die Dietlhöll mit Abstand am mächtigsten ausgeprägt ist. Vom links beginnend sind folgende Täler bzw. Kare eingeschliffen worden: Salzsteigjoch, Sigistal, Schobertal, Wassertal, Finsterriegelkar, Turmtal, Prentnerkar und Dietlhöll. Die Höhenunterschiede zwischen Hochplatteau und Tal erreichen hier beeindruckende 1700m!
Erforschung
Erste Forschungsberichte liegen aus den Jahren 1929 vor. In den folgenden Jahren wurden bei mehreren Expeditionen die Höhle weiter erforscht. Bei zwei Forschungstouren im Jahre 2002 und 2003 konnte im hinteren Teil eine 30m hohe Wandstelle überwunden werden und 600m großräumiges Neuland erforscht werden. Seit mehreren Jahren laufen Eisdickenmessungen.
Die Höhle wurde durch den kurz vor dem Brunnenschacht befindlichen Frostmuster-Strukturboden im Juni 1928 zum Naturdenkmal erklärt.
Exkursionssteckbrief
Treffpunkt und Abfahrt
12. September, 7:00 Uhr in Hinterstoder beim Parkplatz der Höss-Seilbahn. Ab hier gemeinsame Anfahrt zum Ausgangspunkt.
Dauer
Aufstieg 2,5 Stunden, Höhlenaufenthalt ca. 6 Stunden.
Alarmzeit: 20:00 Uhr
Ausrüstung
- Gurt mit 2 Selbstsicherungsschlingen
- 2 Steigklemmen
- Helm
- Licht
- Höhlenanzug
- Handschuhe
- geeignetes Schuhwerk
- Steigeisen
- persönlicher Proviant
- 1. Hilfe
- Schleifsack.
Anforderung
Sehr gute Kondition, selbstständiges Befahren (Auf- und Abstieg) von Schachtstufen. Auch ungesicherte Kletterstellen müssen bewältigt werden, dafür ist Trittsicherheit bei rutschigem Untergrund erforderlich.
Teilnehmeranzahl
max. 8 Personen